Exakt 100 Jahre nach dem Gründungstag (30.06.1909) spielte unsere 1. Mannschaft im Rahmen der Jubiläumssportwoche gegen den Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 (30.06.2009).
Das Spiel wurde wegen des schlechten Zustandes des Bodenheimer Kunstrasenplatzes auf dem Rasenplatz des FSV Nieder-Olm ausgetragen und endet vor knapp 2.000 Zuschauern mit 1:10 – den Ehrentreffer für den VfB erzielte Norman Loos, der in den folgenden Jahren zum erfolgreichsten VfB-Angreifer mutierte.
In diesem Spiel wurde unser Team erstmals vom neuen Trainer Thomas Eberhardt betreut, der die Elf in der Saison 2009/2010 zur Meisterschaft in der Landesliga und damit erstmals seit Vereinsbestehen in die Verbandsliga Südwest führte.
Die Zulassung zum Spielbetrieb hing jedoch am seidenen Faden, denn der Kunstrasenbelag aus dem Jahr 1990 war „abgespielt“ und entsprach nicht mehr den Vorgaben des Verbandes. Nach jahrelangem politischem Streit um die Verlagerung der Sportanlage in den Bereich „Bürgel“ wurde nun kurzfristig die Entscheidung zur Erneuerung des Kunstrasenbelages getroffen, womit der Spielbetrieb des VfB gesichert wurde.
Im ersten Jahr gelang der Klassenerhalt im letzten Spiel. Nach Zerwürfnissen zwischen Trainer und Teilen der Mannschaft, warf Thomas Eberhardt wenige Spieltage vor Schluss „das Handtuch“. Mehrere Spieler sowie der langjährige Spielausschussvorsitzender Wolfgang Schmitt erklärten sich solidarisch und stellten ihr Engagement für den VfB ein. Mit Interimstrainer Jasmin Sinanovic, der das Team vor Jahren in die Landesliga geführt hatte, gelang in einem spektakulären Spiel gegen den Tabellenvierten TSG Pfeddersheim ein 3:2 Erfolg und damit der Klassenerhalt.
Dass diese Spielklasse für den VfB dauerhaft „eine Nummer zu groß“ war zeigte sich bereits im darauffolgenden Jahr. Unter Neu-Trainer Uwe Rapp musste erstmals nach rd. 30 Jahren (!) ein Abstieg der 1. Mannschaft hingenommen werden.
In den folgenden Jahren konnte sich das Team – nun trainiert von Jockel Weinz, Ludwig Anspach, Jürgen Collet und Ehrenspielführer Dennis (Bingo) Bingenheimer – in der Landesliga etablieren. In der Saison 2018/2019 gelang der Klassenerhalt allerdings nur äußerst knapp. Ursächlich hierfür war in erster Linie undiszipliniertes Verhalten – in der Fairplay-Wertung wurde das Team abgeschlagener Letzter – was dazu führte, dass nach dieser Spielzeit die Mannschaft stark verjüngt und eine Vielzahl eigener Talente eingebaut wurden.
Überhaupt nahm der Jugendfußball beim VfB in den vergangenen Jahren eine sehr gute Entwicklung. Spielten die Teams zuvor größtenteils in den unteren Ligen, reihten sich nun mehrere Meisterschaften und Aufstiege aneinander. Höhepunkt war die Spielzeit 2017/2018, in der vier Meisterschaften errungen werden konnten. Die U19 spielt seither erstmals in der Verbandsliga Südwest, U17 und U15 in der Landesliga. In verschiedenen Altersklassen kooperiert der VfB zwischenzeitlich – früher sicherlich undenkbar – mit dem Lokalrivalen 1. FC Nackenheim. Neben der Qualifizierung der Übungsleiter, dem hohen Engagement des ins Leben gerufenen Jugendausschusses mit Jugendleiter Rüdiger Acker an der Spitze, trug auch die stetige Verbesserung des Vereinsumfeldes durch den Umbau der beiden Nebenplätze von Rasen- und Tartan- in zwei neue Kunstrasenplätze und der Aufbau zweier Materialcontainer im Rahmen der Ehrenamtsförderung zum sportlichen Erfolg bei.
Zuletzt rüstete die Ortsgemeinde Bodenheim im Jahr 2019 die Spielfelder mit neuen LED-Flutlichtmasten aus und stellte zusätzliche Umkleidecontainer zwischen Sporthalle und Sportplatz auf.
Noch unter der Vereinsführung von Bernd Kauffmann, der im Jahr 2013 leider viel zu früh einem Krebsleiden erlag, wurde im Jahr 2012 das VfB-Vereinsheim veräußert, da die laufenden Unterhaltungskosten dem Verein „die Luft zu nehmen“ drohte.
Die Ortsgemeinde Bodenheim schlug den Kauf zum symbolischen Preis in Höhe von 1 Euro aus – daraufhin erfolgte die Veräußerung an Alexander Kerz, der die Umkleiden und Duschen sanierte und nun an die Ortsgemeinde sowie die Gaststätte und das Geschäftszimmer an den Verein vermietete.
Das Vereinsheim wird seit diesem Zeitraum in Eigenregie bewirtschaftet. Ergänzt wird das Angebot an die Mitglieder durch eine „VfB-Hütte“, die insbesondere an Heimspieltagen wertvolle Dienste leistet und zwischenzeitlich durch Initiative der Jugendabteilung „aufgepeppt“ wurde.
An der Spitze der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Wirtschaftsausschusses bringen sich der frühere Spielausschussvorsitzender Wolfgang Schmitt sowie der neue Sportliche Leiter Günter Loos ein.
Steigende Umsatzzahlen, aber auch das Engagement des neuen 2. Vorsitzenden Hartmut Eckert im Bereich Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, tragen maßgeblich dazu bei, dass der VfB aktuell finanziell besser denn je dar steht.
Sportlich gilt dies auch für die 2. Mannschaft als „Unterbau der Ersten“. Dümpelte das Team nach dem 100-jährigen Jubiläum zunächst in der B-Klasse vor sich hin und stand kurz vor der Auflösung, kam durch die Rückkehr von Matthias Frieß als Trainer, der früher bereits in der Jugend und für die damalige 1c erfolgreich für den VfB tätig war, neuer Schwung in die Abteilung. Seine Art der Mannschaftsführung und die Qualität der nun regelmäßig nachkommenden Nachwuchsspieler führte dazu, dass sich das Team kontinuierlich zu einem Spitzenteam der B-Klasse mauserte und in der Spielzeit 2018/2019 letztlich souverän die Meisterschaft gewann und damit den Aufstieg in die A-Klasse feiern konnte.
Das erste Saisonspiel führte die Mannschaft direkt zum Nachbarn und Lokalrivalen 1. FC Nackenheim, der sich in früheren Zeiten regelmäßig mit unserer „Ersten“ duellierte.
Ingo Riebel, seit mehr als 30 Jahren in unterschiedlichen Funktionen in der Vereinsarbeit aktiv, übernahm zunächst kommissarisch das Amt des Vereinsvorsitzenden und wurde in der Mitgliederversammlung im Jahr 2013 einstimmig als Nachfolger des verstorbenen Bernd Kauffmann gewählt. Ihm zur Seite steht mit Schriftführer Oliver Roth, Schatzmeister Walter Gregor, 2. Vorsitzender Hartmut Eckert und Geschäftsführerin Monika Eckert ein erfahrenes und engagiertes Vorstandsteam. Während in der Jugendfußballabteilung der Umbruch bereits vollzogen und mit Dominik Berlinghoff und Dennis Kraume junge Mitglieder die Positionen des Jugendleiters bzw. stellvertretenden Jugendleiters einnehmen, steht der Generationenwechsel in Vorstand noch bevor. Dabei machen sich Veränderungen innerhalb der Gesellschaft bereits dadurch bemerkbar, dass immer weniger Mitglieder bereit sind sich dauerhaft für ein Amt zur Verfügung zu stellen. Eine stetig steigende administrative Arbeit erfordert jedoch eine immer größer werdende Anzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Um die Vielfalt der Aufgaben bewältigen zu können stellt der Vorstand aktuell Überlegungen an, erstmals bezahlte Geschäftsstellenmitarbeiter zu beschäftigen.
FSJ´ler unterstützen die Vereinsarbeit bereits seit geraumer Zeit. Der Verein arbeitet insbesondere mit den örtlichen Schulen zusammen und erhofft sich dadurch eine weitere Verbesserung im Bereich der Jugendarbeit.
Aber nicht nur im Nachwuchsbereich ist der VfB stolz auf Erreichtes – auch die Alten Herren des Vereins reihten in den letzten Jahren Erfolg an Erfolg. Ü32, Ü40 und Ü50 gehören kreisweit zu den stärksten Teams. Mehrere Kreis- und Südwestpokalsiege zeugen von der Qualität „der Alten“. Im Jahr 2019 scheiterte die Ü50 mit lediglich einem Tor an der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in Berlin – aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden!
Überhaupt pflegt der Verein gerade für die älteren Mitglieder die Geselligkeit im Verein. Seit einigen Jahren treffen sich stets am zweiten Mittwoch des Monats die VfB-Oldies im Vereinsheim zum Stammtisch und lassen alte Anekdoten aufleben…